Internationale Adoption

Grundsatzentscheid, internationale Adoptionen zu unterbinden

Am 29. Januar 2025 hat der Bundesrat den Grundsatzentscheid getroffen, internationale Adoptionen für die Zukunft zu beenden. Dieser Entscheid beruht auf der Feststellung einer Expertengruppe, dass selbst eine grundlegende Revision des aktuellen Systems nicht ausreichen würde, um jegliche irreguläre Praktiken zu verhindern. Ein Verbot ist somit die einzige Möglichkeit, alle Betroffenen, insbesondere die Kinder, vor diesen irregulären Praktiken ausreichend zu schützen. Die Modalitäten und der Zeitplan für die Umsetzung werden im Rahmen eines Gesetzgebungsprojekts ausgearbeitet, das anschliessend dem Parlament zur Beratung vorgelegt wird.

Der Grundsatzentscheid des Bundesrats hat keine Auswirkungen auf laufende Adoptionsverfahren. Bei neuen Adoptionsanträgen ist zu beachten, dass die Erfolgsaussichten bis zur geplanten Umsetzung des Ausstiegsentscheids als gering einzustufen sind. Ein Adoptionsverfahren dauert in der Regel mehrere Jahre von der Einreichung des Antrags bis zu seinem erfolgreichen Abschluss. Nun ist die Zahl der Kinder, die in der Schweiz auf dem Weg der Adoption in Familien aufgenommen wurden, in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich und kontinuierlich gesunken, während die Zahl der künftigen Adoptiveltern, die auf einen Kindervorschlag warten, nach wie vor hoch ist. Diese Unsicherheiten, gekoppelt mit der Tatsache, dass ein Adoptionsverfahren ein emotional und finanziell aufwändiger Prozess ist, sollten vor der Einreichung eines neuen Adoptionsantrags ernsthaft in Betracht gezogen werde.

Informationen zum Verfahren

Die internationale Adoption ist eine subsidiäre Kindesschutzmassnahme, die es ermöglicht, einem Kind, das bis anhin keine angemessene Unterstützung durch die Familie erhalten hat, ein Zuhause zu bieten. Aufgrund verschiedener Faktoren (soziale und wirtschaftliche Entwicklung einiger traditioneller Herkunftsstaaten, Rückgang der Anzahl ausgesetzter Kinder und der Müttersterblichkeit, Moratorien, Anstieg nationaler Adoptionen, medizinische Fortschritte) ist festzustellen, dass weltweit viel weniger Kinder einer internationalen Adoption bedürfen. Demgegenüber ist die Anzahl der Personen, die ein Kind mittels einer Adoption aufnehmen möchten, immer noch hoch. Diese Entwicklung führt dazu, dass es keine Garantie dafür gibt, dass ein Adoptionsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden kann. Insbesondere ist zu beachten, dass die meisten Kinder, die eine Adoption benötigen, gesundheitlich beeinträchtigt oder älter sind oder es sich um Geschwisterpaare handelt, wobei diese Faktoren manchmal kumulativ auftreten können.

In jedem Adoptionsverfahren gibt es unbekannte Faktoren, namentlich bezüglich der Verfahrensdauer. Der aktuelle Trend weist auf längere Adoptionsverfahren hin. Es gilt auch zu bedenken, dass im Herkunftsstaat aufgrund politischer oder sozialer Umwälzungen oder einer Naturkatastrophe von einem Tag auf den andern Adoptionsverfahren mit einem Moratorium belegt und Dossiers blockiert werden können.

Sie finden alle nützlichen Informationen zur Adoption in der nachfolgenden Broschüre.

Weitere ausführliche Informationen, Beratung und Unterstützung erhalten Sie

  • bei der kantonalen Zentralbehörde Ihres Wohnsitzkantons oder
  • bei einer durch den Bund bewilligten Vermittlungsstelle.

Sie können die Broschüre auch in einer gedruckten Ausgabe bei folgender Adresse bestellen: Bundesamt für Bauten und Logistik Vertrieb Bundespublikationen 3003 Bern

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Letzte Änderung 28.01.2025

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